Lenzen
Lenzen liegt im Nordwesten Brandenburgs in der Prignitz. Erstmalig 929 erwähnt, erhält Lenzen 1239 das Stadtrecht. Im 14. Jh. entwickelte sich die Neustadt, die Stadtmauer wird ab 1400 errichtet. Ab 1651 wurde Arnold Gijsel van Lier geheimer Rat in Lenzen. Er entwickelte die Wirtschaft Lenzens und prangerte Mißstände an und forderte Verbesserungen, die in der Skulpturengruppe Narrenfreiheit verewigt wurden. Im 17. Jh. wurde Lenzen Verkehrsknotenpunkt. Anfangs des 19. Jhs. ging diese Bedeutung wieder verloren, da Wasserzoll nun in Wittenberger erhoben wurde und der Landzoll an die heutige B5 verlegt wurde. Zu DDR-Zeiten war Lenzen dem Bezirk Schwerin und damit Mecklenburg zugeordnet. Lenzen lag zudem bis 1972 im Sperrgebiet (Elbe war Grenze), war also nur eingeschränkt erreichbar. Nach der Wiedervereinigung wurde Lenzen wieder der Prignitz und damit Brandenburg zugeordnet. Mit Aufnahme der Fährverbindung über die Elbe nach Pevestorf im Jahr 1990 konnte auch die Elbe wieder überquert werden (der Wiederaufbau der Elbebrücke in Dömitz war erst 1992 fertig). Mit der ursprünglichen slawischen Siedlung der Linonen war schon eine Burg verbunden. An derer Stelle befindet sich die heutige Burg, deren Ursprünge bis um 1200 zurückreichen. Die Burg erhielt der BUND (Landesverband Niedersachsen)1993 als Geschenk. Es erfolgte 1996-2004 ein Ausbau zu einem Europäischen Zentrum für Auenökologie und Umweltbildung mit Tagungshotel. In der Nachbarschaft von Lenzen findet sich ein Projekt der Rückverlegung des Elbdeiches. Hier gibt es den "Bösen Ort", wo die Elbe eine rechtwinklige Biegung macht und damit den Deich stark belastet. Von 2005 bis 2009 wurde durch die Deichrückverlegung 430 ha Überflutungsfläche geschaffen und dabei Auwälder angelegt.
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alle Bilder © Rüdiger Nathusius