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Eine kleine persönliche Geschichte der Fotografie

Ich fotografiere schon seit Kindesbeinen. Wie zu meiner Zeit üblich, begann man mit einer Agfa-Box. Mit Rollfilmen im verschwenderischen 6 x 9-Format. Negative fast so groß wie die Bilder, die damals meist in 7 x 10 waren. Natürlich mit Büttenrand.

Später stieg man dann auf Kleinbildkameras um, die Voigtländer meines Vaters wurde übernommen. Das war schon ein besseres fotografieren. Zeiten und Blenden waren nun einstellbar, aber es gab nur das Normalobjektiv.

Der nächste Schritt kam dann mit der ersten Spiegelreflexkamera, einer Canon FT-QL. Eine Kamera und drei Objektive, die üblichen Weitwinkel ( 35 mm), Normalobjektiv (50 mm) und Tele (135 mm). Mit batteriegestütztem Belichtungsmesser und Nachführzeiger. Hat ganz gut geklappt und die Kamera löste mechanisch aus und war damit von Batterien unabhängig. Auch erfolgte der Schritt von Negativfilm zum Diafilm.

Irgendwann wollte man mehr und stieg um auf die Minolta Dynax 700Si. Der Komfort nahm zu. Autofocus, Mehrfeldmessung und diverse Einstellmöglichkeiten waren jetzt inbegriffen. Auch das Zoomzeitalter begann, mit einen 28-200 mm-Objektiv. Ein Objektiv für alles. Auf der einen Seite schön, auf der anderen nicht lichtstark und in dieser Preisklasse eben auch nicht vignettenfrei. Aber eben auch nicht sehr dauerhaft. Irgendwann wollte es nicht mehr richtig.

Seitdem habe ich auch zwei Zoomobjekte umgestellt. Ein Weitwinkel bis leichtes Tele (28-85 mm)  und ein Telezoom (70-300 mm).

Obwohl die Kamera ganz gut gearbeitet hat, war sie aber schon elektronisch. Nichts lief mehr ohne Batterie und bei Nässe konnte man schnell Pech haben und die Kamera stellte sich ab.

Als dann der Filmtransport nicht mehr wollte, die Kamera schon etliche Jahre auf dem Buckel hatte und die Reparatur nicht gerade billig gekommen wäre, wurde ein neuer Body beschafft. Die Minolta Dynax 7 kam ins Haus. Das Nachfolgemodell mit besseren internen Steuerungen und der Möglichkeit, die Aufnahmedaten über einen Data-Server abzuspeichern. Die Erfassung und Zuordnung der Bilder war damit außerordentlich erleichtert.

Aber es begann auch schon das digitale Zeitalter. Die kleinen Kompaktkameras kamen immer mehr auf. Die waren noch ganz schön teuer. Meine erste digitale Kamera habe ich dann erstanden, als der Preis unter 1.000 DM fiel. So sammelte ich erste Erfahrungen mit der Jenoptik JD 3300 ZE. Mit 3,3 Megapixeln schon ganz gute passable Auflösung. Es begann die Zeit, wo immer parallel fotografiert wurde. Ein Dia und parallel ein Digitalfoto.

Diese kleine Kamera war zwar nicht schlecht, ein dreifach optischer Zoom war dabei, aber nur ab einer Kleinbildbrennweite von ca. 35 mm. Da merkte man schnell, was man am 28er Objekt der Spiegelreflexkamera hatte. Und dann die Wartezeit. Bis die Kamera ihr Objektiv ausgefahren hatte und dann aufnahmebereit war, war jedes sich bewegendes Motiv weg. Auch der Autofokus war sehr träge und verhinderte einige Schnappschüsse.

Um mal schneller aufnahmebereit zu werden, wurde dann mal bei einem "Schnäppchen" zugegriffen. Nun war ich auch Besitzer einer 5 Megapixel-Kamera, der Yakumo Mega-Image 55 cx. Für unter 100 EUR war es nun eine Kamera mit sichtbar besserer Auflösung, die auch schnell einsatzbereit war. Es dauerte zwar immer noch, aber akzeptabel. Und die Kamera ist auch nicht so ein Stromfresser wie die JJD 3300 ZE. Besonders augenfällig war die höhere Auflösung bei Sonnenuntergängen. Um die Sonne herum wurde es hier nun relativ kontinuierlich dunkler, während vorher konzentrische Kreise auftraten.

Da die Spiegelreflexkamera nicht dazu taugt, täglich "auf Verdacht" mitgeschleppt zu werden, mußte auch noch eine kleine Kamera her. Da die Yakumo-Kamera nicht der qualitative Hit war, kam ich dann als Ersatz auf die Lumix DMC-TZ4. Schön klein, hat auch 28 mm Brennweite (umgerechnet), eine Anti-Wackel-Funktion und ist auch auf Kleinbildformat (3:2) einstellbar. Mit 8 Megapixeln ist sie auch auf dem Niveau der Canon 350 D. Man kann schon sehr viel mit ihr machen. Störend ist nur, daß das Wahlrädchen zur Einstellung von Motivfunktionen beim Hineinstecken und Herausziehen aus der Kameratasche sich gerne mal verdreht. Manchmal merkt man das verspätet, so habe ich auch schon versehentlich "normale" Bilder mit einer Nachteinstellung gemacht. Die Bilder lagen dann mit einer wesentlichen geringeren Auflösung vor.

Die Halbwertzeit dieser Kamera war dann aber beträchtlich kürzer als die der Jenoptik. Die Bildqualität wurde schlechter, die Objektivführung dürfte etwas "ausgeleiert" geworden sein und n den Grenzbereichen des Zooms gab es oft unschärfere Bilder. So kam ich dann zu meiner ersten "richtigen" Digitalkamera. Mit der Canon EOS 350D bin ich jetzt bei 8 Megapixeln angekommen und man kann endlich wieder mit Einstellungen arbeiten, die zudem dauerhaft sind und nicht nach jedem Einschalten der Kamera neu eingestellt werden müssen. Einen Nachteil hat diese Kamera aber gegenüber den Kompaktkameras: Die Möglichkeit des Objektivwechsels birgt in sich die Gefahr des Einbringens von Staub. Nach ein paar Monaten hat man dann einen "Fleck" auf dem Sensor. Damit kann man leben, da die Krümel per Blasebalg gut wegzupusten sind. Aber man sieht es eben erst in groß auf dem Bildschirm und nicht schon auf dem Kameradisplay.

Irgendwann nervt das eben und so folgte dann die Kamera Canon EOS 500D. Sensorreinigung beim An- und Ausschalten, seitdem so gut wie keine Probleme mehr mit Staub auf dem Chip. Der Chip bringt jetzt 12 Megapixel. Man merkt den Unterschied zu vorher doch mehr als gedacht. Das Objektiv hat auch noch eine Anti-Wackel-Funktion. Und die Mehrfeldmessung inkl. Autofokus ist nach meiner Erfahrung deutlich besser geworden. Als Speichermedium nimmt die Kamera nunmehr SD-Karten. Mit den CF-Karten der alten Kamera steht man wieder mal da.

Auch jetzt bleiben immer noch Wünsche und Träume. Die Qualität ist schon sehr gut geworden, obwohl das Dia nach wie vor noch eine höhere Auflösung mitbringt. Aber die ganze Nachbearbeitung, das ausbügeln von Fehlern und das schnelle Betrachten. Ich fürchte, auch bei mir werden die Dias aussterben.