Wipertikirche und Wipertifriedhof
Die Kirche St. Wiperti liegt südwestlich des Burg- oder Schloßberges und ist den Heiligen Wigbert und Jakobus geweiht. Es ist eine romanische Kirche mit Krypta aus der Zeit der sächsisch-ottonischen Herrschaft. Die Gründung erfolgte im 9. Jahrhundert. König Heinrich I. hat diesen Kirchbau dann durch einen Saalbau ersetzen lassen. Die Umwandlung in ein Kloster erfolgte 1146. Es folgten Zerstörungen im Jjahr 1336 und Reparaturen/Wiederaufbau. In der Folgezeit hatte das Kloster wirtschafltiche Probleme, erst im 15. Jahrhundert erfolgte eine neue Blütezeit des Klosters. In den Bauernkriegen wurde das Kloster zerstört und 1547 aufgehoben. Die Klosterkirche diente nach der Reformationen Gemeinden als Kirche. Von 1672 bis 1674 erfolgten grundlegende Restaurierungen, im 18. Jahrhundert wurde Gewölbe in der Kirche angelegt. Das Wipertigut fiel 1812 an die Stadt Quedlinburg, 1831 erwab es Ludwig Baentsch, der Kirche als Scheune und die Krypta als Molkereikeller nutzte. In der Zeit des 3. Reiches plante die SS hier eine nationalsozialistische Weihestätte für den Kult um Heinrich I. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte von 1955 bis 1959 eine Restaurierung unter Leitung des Instituts für Denkmalpflege Halle (Saale). In diesem Zusammenhang wurde das Marientor vom Münzenberg am Südportal der Wipertikirche eingebaut. Seit 1994 gehört die Wipertikirche zum Weltkulturerbe der UNESCO, sie wird seit 1995 vom Förderverein St. Wiperti Quedlinburg e.V. betreut.
Zum denkmalgeschützten Areal gehört auch der Wipertifriedhof. Eine Besonderheit sind die 55 Familiengrabgewölbe (Grüfte), die in den Felsen geschlagenen wurden und in Terrassen angeordnet sind. Der westlich anschließende Servatii-Friedhof gehörte früher zum Wipertifriedhof, er ist heute durch die Wipertistraße von ihm getrennt.
Wipertifriedhof |
Wipertifriedhof |
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alle Bilder © Rüdiger Nathusius