Wolfshagen
Wolfshagen war bis Ende 2001 eine eigenständige Gemeinde und gehört nun zur Gemeinde Uckerland. Die erste urkundliche Erwähnung Wolfshagens datiert auf 1292. Auf einer Insel im Süden des Haussees errichtete die Familie von Blankenburg eine Burg. Da Wolfshagen an der Grenze zu Mecklenburg liegt, wechselte die Zugehörigkeit zu Mecklenburg und Brandenburg des Öfteren. Im 16. Jahrhundert folgte der Bau eines Renaissanceschlosses. Die Burg Blankenburg wurde 1635 im Dreißigjährigen Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Auch das Schloß wurde zerstört. Da die Familie von Blankenburg in finanziellen Schwierigkeiten geriert, wurden die Besitzungen 1652 vom Reichsfreiherrn Otto von Schwerin erworben. Da keine angemessene Unterkunft im Ort vorhanden war, wurde 1727 bis 1738 ein Barockschloß erbaut. Später - in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - entfaltete dann Graf Herrmann von Schwerin eine rege Bautätigkeit, die Wolfshagen bis heute prägt. Seine Bauwerke sind an gußeisernen Plaketten an den Häusern mit dem Baujahr zu erkennen. Außerdem baute er Häuser aus Feldsteinen, die mit roten Backsteinen in gotisierenden Formen gestaltet wurden. Insbesondere das benachbarte ehemalige Vorwerk Bülowssiege. Als letztes Bauwerk wurde die Kirche von Wolfshagen erbaut, ehe Hermann von Schwerin dann zwei Wochen nach deren Weihe verstarb. Am Ufer des Haussees entstand ein Gartenpark, dessen Pläne von Peter Joseph Lenné stammten. In Wolfshagen findet sich auch die Königssäule, ein Obelisk aus Backsteinen. Er erinnert u. a. an die Stein-Hardenbergschen Reformen, was in dieser Form in Deutschland einzigartig ist. Zum Ende des 2. Weltkrieges wurde dann das Schloß zerstört. Nach dem Kriege erfolgte dann unter sozialistischem Vorzeichen eine Bodenreform, in deren Folgen 21 Neubauernstellen in Wolfshaben entstanden. Das Wolfshagener Dorfensemble wurde in den Jahren 1997 bis 2002 im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes aufwendig saniert.
Literaturhinweis |
"Wolfshagen/Bülowssiege" in der Reihe Schlösser und Gärten der Mark, Heft 129, von Detlef Graf von Schwerin, |
benachbarte Mappen | Wanderung Fürstenwerder-Wolfshagen | Fürstenwerder | Prenzlau |
alle Bilder © Rüdiger Nathusius